1. Vorbereitung des Bodens:
Der Boden sollte folgende Eigenschaften aufweisen: trocken, sauber, fest und absolut glatt. Prüfen Sie mit einer Wasserwaage, ob der Untergrund gerade ist. Beheben Sie größere Unebenheiten von mehr als 2 mm sowie kleinere Risse. Säubern Sie den Boden gründlich und entfernen Sie lose Putzreste, Klebereste und Schmutz. Jede Unebenheit kann später beim Verlegen des Vinylbodens zu Problemen führen.
Vorsicht bei Estrich: Estrich ist zwar sauber, fest und absolut glatt, aber weißt häufig noch eine Restfeuchtigkeit auf! Und hier gibt es fest definierte, mit einem CM-Messgerät nachzuprüfende Werte. Zementestrich darf eine Restfeuchte von höchstens 2,0 CM % nachweisen. Für Anhydritestrich gilt sogar eine Toleranzgrenze von 0,5 CM %. Wenn Sie Ihr Vinyl über einer Fußbodenheizung verlegen, müssen Sie noch einmal 0,2 CM % von diesen Richtwerten abziehen.
2. Auf die richtige Temperatur kommt es an
Da das Vinyl beim Transport unterschiedliche Klima Zonen (kühle Lager, Heißer LKW etc.) durchläuft, ist es wichtig, dass das Material vorher 48h im zu verlegenden Raum lagert. Nicht oder zu kurz akklimatisiertes Vinyl kann nach dem Verlegen Fugen und Verwerfungen bilden.
3. Trittschalldämmung verlegen
Die Trittschalldämmung ist ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, den Schall im Gebäude zu minimieren. Insbesondere in Wohnräumen sollte eine Trittschalldämmung unter dem Boden verlegt werden. Eine besonders geeignete Wahl ist eine Trittschalldämmung mit integrierter Dampfbremse, welche die Verbreitung von Feuchtigkeit in das Klickvinyl verhindert. Es ist wichtig, dass die Bahnen der Dämmung miteinander verklebt werden, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen.
Bei der Wahl der richtigen Trittschalldämmung empfiehlt es sich, Fachberatung in Anspruch zu nehmen. Einmal verlegt, kann man dann mit der Verlegung des Vinylbodens beginnen. In der Regel wird Vinylboden schwimmend verlegt, das heißt die einzelnen Paneele sind zwar miteinander verbunden, aber nicht fest mit dem Untergrund.
4. Den Vinylboden verlegen
Verlegen von Klick-Vinyl erfordert sorgfältige Planung und Präzision, um ein professionelles Ergebnis zu erzielen. Folgen Sie dieser Anleitung, um sicherzustellen, dass Ihre Vinylböden richtig verlegt werden:
Richten Sie immer vier Pakete auf, aus denen Sie die Dielen abwechselnd entnehmen, da die Pakete Farbunterschiede aufweisen können. Durch das Mischen der Dielen fallen die unterschiedlichen Farbtöne später nicht mehr auf. Bevor Sie die erste Reihe verlegen, bestimmen Sie, wie viele Reihen insgesamt in Ihrem Raum Platz haben. Dies ist wichtig für die Stabilität des Bodens, da die Diele in der letzten Reihe mindestens 5 cm breit sein sollte. Falls sie weniger als 5 cm breit ist, müssen Sie die Dielen der ersten Reihe entsprechend Längs abschneiden.
Wenn alles exakt ausgemessen wurde, legen Sie die erste Reihe aus, um zu überprüfen, wie die letzte Diele der Reihe zugeschnitten werden muss. Diese sollte mindestens 20 cm lang sein. Falls nicht, kürzen Sie die erste Diele der Reihe entsprechend. Zeichnen Sie an der Diele die Stelle ein, an der Sie kürzen müssen und schneiden Sie die Diele mit einem Cutter Messer und einem Winkel zu. Legen Sie den Winkel an die Diele an, schneiden Sie durch die Oberfläche und brechen Sie die Diele ab. Legen Sie die Diele nun mit einem Abstand von 3-5 mm zur Wand an. Mit Abstandskeilen erzeugen Sie eine Dehnungsfuge. Legen Sie die zweite Diele an die erste und verbinden Sie sie mit dem Klicksystem. Klopfen Sie das Ganze mit einem Gummihammer vorsichtig fest und legen Sie auf diese Weise die erste Reihe. Kürzen Sie die letzte Diele in der Reihe entsprechend und verwenden Sie das abgeschnittene Stück als erste Diele der nächsten Reihe und achten Sie hier wieder auf die Mindestlänge von 20cm.
Beim Verlegen von Vinylboden ist es wichtig, den Versatz, d.h. den Abstand zwischen den Fugen, zu messen. Um eine stabile Bodenstruktur sicherzustellen, sollten die Fugen mindestens 30cm betragen. Um das Vinyl richtig zu verbinden, fügen Sie zuerst die Nut der Längsseite ein, klicken Sie es dann in der Stirnseite ein und klopfen Sie es mit einem Hammer fest. Folgen Sie diesem Vorgehen für den gesamten Vinylboden. Vergessen Sie nicht die Dehnungsfuge an den Wänden. Wenn es Hindernisse wie Sockeln gibt, schneiden Sie die Dielen mit einem Cuttermesser oder einem feineren Metallsägeblatt zu und gehen Sie vor wie unten bei Heizungsrohren beschrieben wird. Bei Übergängen in andere Räume, schneiden Sie Übergangsleisten zurecht und verschrauben diese im Boden. Es ist am besten, das Vinyl bis unter die Türzarge zu legen und diese mit einem Schlagholz zu kürzen, falls nötig. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, eine Türzarge zu kürzen, empfehle ich Ihnen, sich ein Video dazu anzuschauen.
Wenn Sie bei der letzten Reihe angelangt sind, messen Sie die verbleibende Lücke und vergessen Sie nicht die Dehnungsfuge. Verwenden Sie eine Wasserwaage oder eine Schiene, um die Diele längs zuzuschneiden, brechen Sie sie mit der Hand durch und klicken Sie sie an der Wand ein. Es ist wichtig zu beachten, dass die Dehnungsfuge später von der Sockelleiste verdeckt wird, die Sie im nächsten Schritt anbringen werden.
*Um einen Dielenboden an Heizungsrohre anzupassen, folgen Sie folgenden Schritten:
- Legen Sie die Diele vor Kopf an und markieren Sie die Mitte der Rohre.
- Legen Sie die Diele neben den Rohren an und ziehen Sie eine Linie, um die Höhe der Aussparung zu markieren.
- Durchbohren Sie die Dielen mit einem Akku-Schrauber und Forstnerbohrer. Legen Sie dazu eine Unterlage aus Holz darunter.
- Um die Dielen auf die Heizungsrohre zu schieben, müssen Sie sie an der richtigen Stelle ausklinken, indem Sie mit einem Cuttermesser abschneiden und das abgeschnittene Stück mit Montagekleber wieder einsetzen.
5. Sockelleisten montieren
Da der Boden schwimmend verlegt wurde und somit nicht trocknen oder aushärten muss, kannst du sofort mit dem Aufbau der Sockelleisten und den oberen Teilen der Übergangsprofile beginnen. Sockelleisten, die mit Clips befestigt werden, werden einfach in der Wand verschraubt. Solltest du eine massive Betonwand haben, bohre die Löcher vorab und bringe Dübel in die Wand ein. Nachdem die Clips an der Wand befestigt sind, schneide die entsprechende Länge der Leisten aus und kürze diese mit einer Säge und ggf. mit einer Gehrungslade. Wenn du sie auf Gehrung schneidest, also in einem Winkel von 45°, passen sie perfekt aneinander. Diese klickst du einfach in die Clips und versiegle die Fugen mit Acryl, um die Optik und Stabilität des Bodens zu verbessern. An Heizungsrohren kannst du die Fugen mit Rosetten verdecken. Am Schluss fehlen nur noch die oberen Teile der Übergangsprofile, die du dort anbringen musst, wo dein Boden mit einem anderen Bodenbelag verbunden werden soll.